Umfassende Bereiche:
![]() | so werden die Pfaffen und Finsterlinge schon Sorge tragen, dieselben dem Volke auf eine Art zu übersetzen, welche in ihren Kram dient.
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Philosophie wird meist als die Sache hochkompliziert sprechender
Experten angesehen. Die "Liebe zur Weisheit" ist jedoch
auch anderen Menschen eigen. Gerade die typisch philosophischen
Fragen nach dem Verhältnis des eigenen Selbst zur Welt berühren
jeden Menschen.
Das Prinzip "Zukunftswerkstatt"
kommt aus anderen Zusammenhängen und beruht darauf, daß
allen Menschen Kompetenz und Mündigkeit eigen ist in Fragen,
die sie selbst angehen und daß sie z.B. die Gestaltung ihrer
unmittelbaren Lebensumwelt im Stadtviertel durchaus selbst in
die Hände nehmen können. Experten holen sie erst dann
zur Hilfe, wenn sie ihren konkreten Rat brauchen, nicht aber zum
Sich- Anleiten und -Führenlassen.
Methodisch werden in mehrtägigen Zukunftswerkstattrunden
durch gezieltes Erzeugen neuer Assoziationen linear-logische Gedankengänge
aufgebrochen und gruppendynamische Effekte zur Gemeinschaftsbildung,
-differenzierung und -koordinierung genutzt.
In der Philosophie gibt es verschiedene referierende oder seminaristische
Formen der Beschäftigung mit philosophischen Themen. Eine
der faszinierendsten ist das "Sokratische Gespräch"
(nach Gustav Heckmann, Hannover), das ebenfalls wie die Zukunftswerkstätten
darauf vertraut, daß die Menschen selbst in der Lage sind,
über ihre Themen zu sprechen, begründend zu argumentieren
- also zu philosophieren. Eine Gesprächsleitung greift hier
nur lenkend-moderierend, nicht dozierend ein. Derartige Gespräche
brauchen natürlich einige Voraussetzungen (regelmäßige,
häufige und konzentriert arbeitende Treffen...), die nicht
immer gegeben sind.
Da ich mich seit vielen Jahren mit Philosophie beschäftige,
gerate ich immer wieder in den Brennpunkt weltanschaulich-philosophischer
Gespräche. Vieles kann man auch am Kaffeetisch besprechen
und erzählen. Im Freundeskreis kann man auch schon mal tiefer
gehen, weil viele Standpunkte mehrmals diskutiert werden.
In der letzten Zeit häufen sich jedoch Gelegenheiten zu Gesprächen,
die methodisch gründlicher durchdacht und vorbereitet werden
müssen. Mir selbst liegt zwar das erzählende Dozieren
auch ganz gut (viele meiner Bekannten wissen ein Lied davon zu
singen...), aber ich bemühe mich, offenere Gesprächsformen
zu finden, in denen alle Beteiligten sich aktiv einbringen können.
Über einige Erfahrungen dabei will ich an dieser Stelle berichten, weil auch das Medium Internet vielleicht neue Gesprächsformen (und damit auch neuartige Inhalte) ermöglicht.
Am Sichersten bewege ich mich natürlich in meinem Freundeskreis
"Zukunftswerkstatt", der sich
seit 5 Jahren recht regelmäßig bei einer Familie zu
Hause trifft. Hier hatte ich vermieden, viel theoretisch von mir
zu geben, aber das Interesse an weltanschaulichen Gesprächen
ist doch immer da. Also versuchte ich, das in einer neuen Form
- der Philosophischen Zukunftswerkstatt
- zu ermöglichen...
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Die 1. Philosophische Zukunftswerkstatt
in Jena,
ein Buch-Gespräch
und
Philosophie in turbulenten Zeiten (Sokrates...)