Expo 2000 - O.K., es sieht nicht gut aus. Politische Bewegung gibt es nur noch dort, wo es einen motivierenden Kristallisationspunkt gibt. Der darf nicht allzu komplex sein und muß kurzfristige Mobilisierungen zu Aktionen mit Eventcharakter haben. Zur Zeit sind das vor allem Faschoaufmärsche und Castor-Transporte. Soll es dagegen um die gesamte Atompolitik gehen, werden Latschdemos mit Gewerkschaften diskutiert, geht es gar noch weiter, gibt es volksfestähnliche Umzüge zu EU- und Weltwirtschaftsgipfeln, vor Gewerkschaftsleute nach neuen Arbeitsplätzen rufen. Ganz leicht machen es Politik, Konzerne und Medien aber auch nicht: Die Unterdrückungs- und Ausbeutungspolitik des Neoliberalismus wird innen- und außenpolitisch geschickt verklärt. Brutale Eroberungs"feldzüge" (der ökonomischen Art) werden als "nachhaltiges Wirtschaften" beschrieben, selbst Angriffskriege heißen nur noch humanitäre Friedenseinsätze. In dieser Lage bietet die Expo eine einmalige Chance. Mit ihr treten Politik (und zwar alle herrschenden Parteien!) und Konzerne aus dem Nebel heraus, ganz freiwillig. Mit der Expo wollen sie uns (oder wem auch immer) präsentieren, wie die Welt in Zukunft aussehen soll. In ca. 20 Jahren werden alle Probleme gelöst sein. Und zwar mit High-Tech: Die Energiefrage ist mit neuen Atomkrafttypen gelöst, der Hunger mit Gentechnik, die Bevölkerungsfrage (Zitat des Siemens-Expo-Beauftragten: "Vermassung") mit Reproduktionstechnologie, die Verkehrsprobleme mit Parkleitsystemen und Transrapid, das Sterben des Regenwaldes mit neugezüchteten, nachwachsenden Bäumen. Der Mensch spielt in diesem Weltbild keine Rolle mehr, die Welt wird den Konzernen gehören - und auf der Expo ist das schon gut symbolisiert, denn quadratmeterweise ist die auf der Expo aufgebaut zukünftige Welt an die Industrie verschachert. Doch das sind nur wenige Symboliken dessen, was die Expo an (deutschem) High-Tech-Wahn und imperialistischen Ideen zu bieten hat. Widerstand gegen die Expo lohnt aus drei Gründen:
Bisheriger Widerstand richtete sich gegen die Projekte in verschiedenen Städten oder zentrale in Hannover gegen den Expo-Kern. Die Spanne reicht von Veranstaltungen bis direkten Aktionen. Kontakte: Materialien: Reader zur Expo (Teil 1: Infos zur Expo, Strukturen und Widerstand; Teil 2: Thematische Auseinandersetzung; je 12 DM) und Ö-Punkte-Schwerpunktheft zur Expo (2 DM) bei der MaterialAuswahl UmweltSchutz, Postfach 1818, 36228 Bad Hersfeld. |
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