Dieses Motto führte 30 Teilnehmer
aus drei Ländern durch das Internationale Johann Beckmann-Symposium
am 24. und 25. Oktober 1997 in Jena. In den Räumen des Technischen
Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des
Instituts für Fügetechnik und Werkstoffprüfung
GmbH Jena beschäftigten sich die Teilnehmer in insgesamt
10 Vorträgen und vielen Diskussionen mit der Reichweite der
Technologie-Vorstellungen Beckmanns, der von 1739 bis 1811 die
Voraussetzungen für eine systematische und wissenschaftliche
Betrachtung produktionstechnischer Lösungen im Zusammenhang
mit Ökonomie, Verwaltung, Recht usw. schuf. Immer wieder
auffallend ist dabei die sich durch seine Schriften durchziehende
Ganzheitlichkeit seiner Betrachtungsweisen. Nach Beckmanns Auffassung
gehören alle Wirtschaftsbereiche wie Rohstofferzeugung, handwerkliche
Verarbeitung, Vermarktung in jede Betrachtung und müssen
mit anderen Lebensbereichen wie Verwaltung und Recht gemeinsam
betrachtet werden. Ebenso müssen nach seinem Verständnis
die Verwaltung und das Recht wissen, welche Materialien in der
Produktion wie verarbeitet werden, um ordentlich arbeiten zu können.
Johann Beckmann setzte diese Ganzheitlichkeit auch in seiner Lehre
an der Göttinger Universität um.
In der weiteren wirtschaftlich-ökonomisch-politischen Entwicklung ging diese Ganzheitlichkeit bis heute jedoch in einem großen Maße verloren. Angesichts der sich verschärfenden globalen Probleme, welche die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschafts- und Lebensweise deutlich in Frage stellen, ist eine Rückbesinnung auf die ganzheitliche Betrachtungsweise von Beckmann unbedingt notwendig. Heute gehört dazu die Berücksichtigung der ökologischen Begrenzungen des Wirtschaftens. Wir haben inzwischen einen vierten Aggregatzustand des Stoffs entdeckt, wie Prof. Müller aus Wismar dazu augenzwinkernd bemerkte: neben festen, gasförmigen und flüssigen Stoffen kennen wir inzwischen auch den vierten Aggregatzustand: überflüssig! Die Vorträge werden im Beckmann-Journal der Johann-Beckmann-Gesellschaft e.V. erscheinen, die neben der Ingenieur- und Wirtschaftsakademie "Johann Beckmann" e.V. und dem Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH Jena sowie der Friedrich-Schiller-Universität Jena einer der Veranstalter dieses insgesamt erfolgreichen Symposiums war. |
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Annette Schlemm, (damals) Institut für Fügetechnik
und Werkstoffprüfung GmbH Jena, für Zeitschrift
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